Was inspirierte euch bei der Gründung eures Verlages?
Motivation für die Gründung des Verlages war der Wunsch, mehr österreichische Fantasybücher vertreten zu sehen. Der Markt ist momentan überschwemmt von Büchern aus dem englischsprachigen Raum. Das finden wir Schade, denn auch in Österreich und Deutschland gibt es viele talentierte AutorInnen, die es verdient haben, publiziert zu werden. Wir selbst sind natürlich auch eifrige Fantasy-Leserinnen und deswegen ist uns die Entscheidung nicht schwergefallen, unseren Verlag in diese Richtung zu entwickeln.
Wie habt ihr euch die Aufgaben aufgeteilt? Macht jeder alles oder habt ihr eine klare Arbeitsteilung?
Unser Team besteht aus insgesamt drei Personen mit sehr unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten. Da fiel es nicht schwer, Aufgabengebiete zu finden, die an jeden angepasst waren. Wir trafen uns regelmäßig und besprachen alle Workflows gemeinsam und legten die weiteren notwendigen Schritte für die nächsten Wochen fest. Auch während des Urlaubs wurde immer brav Kontakt gehalten und so konnten wir über WhatsApp wichtige Entscheidungen auch aus Indien treffen.
Welche LeserInnen möchtet ihr mit eurem Verlag ansprechen?
Unsere LeserInnen sind all jene, die sich gern in magische Welten entführen lassen. Wir wollen in unseren Büchern auch Menschen vertreten, die man hierzulande noch viel zu selten in den Hauptrollen solcher Geschichten findet, wie etwa People of Color.

Das Buch
Wie würdet ihr die Heldin eures ersten Buches in einem Satz beschreiben?
Rae ist ein starkes, unabhängiges Mädchen, das auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt ist und deswegen auf ihrem Weg noch den ein oder anderen Fehler begeht.
Die Illustration zu „Rae Ellwood“ stammt von Catalin Alexandru Nicolescu
Ihr habt ja bereits eine erste Lesungen hinter euch, wie wars?
Die erste Lesung war für uns sehr nervenaufreibend. Kinder sind ehrlicher als Erwachsene, deswegen weiß man schnell, wo man steht. Wir kamen mit dem Wunsch, niemanden zu langweilen, und gingen mit großem Gelächter wieder nach Hause: Die Lesung war mit einem Wort einfach lustig. Während der Lesung haben die Kinder selbst fantasiert, wie die Geschichte weitergehen könnte. Mit ihren originellen Ideen hätte man gleich noch ein Buch füllen können.
Ist schon ein weiteres Buch in Aussicht? Wie sehen eure Zukunftspläne aus?
Unser Verlag steckt noch in den Kinderschuhen, aber wir wünschen uns, weitere Bücher zu publizieren. Dabei suchen wir nach Helden und Heldinnen, die am Buchmarkt noch keinen Platz gefunden haben, denn wir glauben, dass auch Kinder im Rollstuhl gegen böse Magier kämpfen können, eine gute Liebesgeschichte auch von zwei Männern handeln kann und „Black Girl Magic“ in einem Fantasybuch auch mal wörtlich genommen werden kann.
Warum möchtet ihr mit Büchern arbeiten?
Lisa: Bücher hatten für mich immer schon einen Zufluchtscharakter. Sie haben mich mein Leben lang begleitet und waren und sind immer noch wie Freunde für mich. Das Arbeiten mit Büchern gibt mir die Möglichkeit, diese Verbindung weiter zu stärken und auf diesem Weg kann ich auch meine Leidenschaft mit anderen Menschen teilen.
Lisa schloss vor dem Lehrgang das Anglistik Studium an der Universität Wien mit einem Bachelor ab.
Minitta: Ich habe schon als Kind gerne Geschichten geschrieben. Mein Traum war es deshalb schon immer, mit Büchern zu arbeiten. Ich genieße den Prozess, der mit einer Idee beginnt und mit einem gedruckten Buch endet, das man anderen zeigen kann.
Minitta schreibt gerade an ihrer Masterarbeit für das Studienfach „Deutsche Philologie“ und hat nebenbei eine Ausbildung zur Fotografin gemacht.
Mehr zum Felsenhaus Verlag findet ihr hier.